Am 22.10.2022 fand im Grazer Congress der RealTalk XL statt. Thomas Brezina, Katharina Schneider und Dr. Manfred Winterheller machten den Congress zu einem Ort der Inspiration und Weiterentwicklung. Die Zuschauer, oftmals zum ersten Mal dabei, waren von Beginn an von der Professionalität der Veranstaltung sehr begeistert. Worte wie „hochwertig“ waren immer wieder auch von den Gästen zu hören, die sich allen Anschein nach sehr wohl fühlten.
Katharina Schneider
Den Auftakt machte die ehemalige operative Geschäftsführerin von Mediashop, Katharina Schneider. „Be the master of yourself“. Ihr Ziel war es stets, ein Leben in Selbstbestimmung zu leben. Prägend waren die Erzählungen aus ihren dunkelsten Stunden. Panikattacken und persönliche Schicksale haben die junge Frau schon früh geprägt. 3-4 Schmerztabletten waren an der Tagesordnung. Schließlich stand eine potenzielle Krebsdiagnose im Raum. Der Punkt, wo die Investorin ihr Leben drastisch änderte. Raus aus dem Hamsterrad, rein in die Eigenständigkeit. Ihr größter Erfolg bis heute: ein Leben in Unabhängigkeit. Dass man mit einer Vision bewusster lebt, war Katharina Schneider klar. Die Angst vor den Konsequenzen ist groß. Größer ist dennoch der Mut weiterzumachen. Sich neuen Zielen zu stellen und Herausforderungen zu meistern. Es geht um ein ständiges Ausprobieren. „Wenn du es einmal geschafft hast, schaffst du es immer.“ Diese Zitat hat die Zuschauer motiviert, nicht immer nur geraden Linien und Strukturen hinterherzulaufen, sondern auch innovativ zu handeln. Menschen, in ihr Leben zu lassen.

Auch wenn wir in den Schulen lernen, dass Fehler schlecht sind, bleiben sie dennoch ein wichtiger Indikator für Erfolg. Das Leben ist wie auf einem Segelschiff. Manchmal fährt man durch ruhige Gewässer, manchmal durch stürmische, aber nur die raue See macht einen guten Seemann. Fokus bedeutet volle Power auf ein Thema. Multitasking ist hingegen einen Illusion. Wenn man seine Energie nicht richtig lenkt, läuft man Gefahr zu einem Wisher oder Watcher zu werden. Ein Watcher kommentiert Tätigkeiten negativ, die er oder sie nicht einmal selbst beherschen. Ein Wisher wünscht sich ein schönes Leben, ohne etwas dafür zu geben. Am Ende des Tages entscheiden wir alle was sein soll.
Thomas Brezina
Weiter im Programm ging es mit dem Tom-Turbo-Erfinder Thomas Brezina, der uns schnell vermittelte, dass mehr möglich ist als wir uns momentan vorstellen. Zahlreiche Anekdoten zierten seinen Vortrag „Erfolg ist, wenn du es trotzdem schaffst“. Von seinen Anfängen mit Gute-Nacht-Geschichten im Radio bishin zu seiner Zeit als „Boss“ von Tom-Turbo in Kinder-Krimi-Sendung „Tom Turbo“. Wie auch Katharina Schneider gewährte Thomas tiefe Einblicke in sein Privatleben. Die Zeit, als er von dutzenden Verlägen zum „alten Eisen“ gezählt wurde. Auch das geht vorbei war sich der Erfolgsautor stets sicher.

Solange er an das glaubt, was er tut, kann nichts und niemand jemanden stoppen. Sich selbst auch mal kritisch zu hinterfragen, Selbstzweifel zu entwickeln, fördern die persönliche Weiterentwicklung. Ausreden, warum Dinge nicht funktionieren (können) sind hingegen tödlich für den Erfolg. Einfach Ja sagen zum Leben. Stillstand hingegen ist der totale Rückschritt. Was für Thomas Brezina stets entscheidend war, war ist dass das Gefühl der Erfüllung der Innbegriff von Erfolg ist. Entscheidend bleibt jedoch, dass man sich in Bewegung setzen muss, um einen Unterschied zu machen.
Dr. Manfred Winterheller
Das absolute Highlight des Tages war die Keynote von Dr. Manfred Winterheller, international gefeierter Top-Speaker und Unternehmensberater. Mit Herzlichkeit genoss der Grazer das Bad in der Menge. Seinen Vortrag „life loves you“ zeichnete besonders die brutale Ehrlichkeit aus. Gleich zu Beginn stellte er klar, die meisten Leute mit ihren Projekten scheitern, weil es ihnen in erster Linie an Ausdauer und Disziplin fehle. Eine gute Idee ist wichtig, aber auch nur 1% des Erfolgs. Wie auch bereits Katharina Schneider unterstrich der Betriebswirt die Wichtigkeit, Fehler zu machen. Es geht darum, Schritt für Schritt immer besser zu werden. Begabungen sind gut, aber nicht essenziell. Auch wenn ein Kind „grit“ hat, gilt dennoch die Devise, dass harte bzw. effektive Arbeit viel wichtiger ist. „Without commitment, you will never start, but more importantly, without consistency you will never finish” zitierte Winterheller Denzel Washington.

Ein großes Problem ist es, dass die Leute heutzutage keine Energie beziehungsweise keinen Willen mehr haben, etwas zu erreichen. Die Schuld geben sie in der Regel allen anderen, aber am Ende des Tages ist das Problem bei einem selbst. Solange man sich nicht ändert, wird auch nichts passieren. Es gibt keine langweiligen Ehen, es gibt nur langweilige Eheleute. Es ist immens wichtig, an sich zu arbeiten. Dennoch haben die meisten Leute kein großes Ziel vor den Augen. Ein guter Weg ist es, sich nicht mehr vor der Zukunft zu fürchten. Übermäßiger Medienkonsum ist schlecht, da der Mut verloren geht. Trotzallem leben wir im Paradies, wir haben alle Möglichkeiten. Lass uns dankbar dafür sein. Raise your standard – endlich zu seinen Bedürfnissen zu stehen. Endliche erkennen, dass das, was man denkt, Wertigkeit hat. Einfach anspruchsvoller sein als zuvor. Mit der Motivationshymne „This Way To Happiness“ von Glenn Frey beendete Dr. Manfred Winterheller seinen eindrucksvollen Vortrag.
Text von Julian Bäck