Wir alle kennen sie, haben sie in unserem Umfeld, ihre Gegenwart macht uns manchmal Angst, aber doch spornen sie uns in gewisser Weise an. Man schaut zu ihnen auf und wünscht sich manchmal ein Stückchen mehr so zu sein wie sie. Wir sprechen von diesen Personen, die alles auf die Reihe bekommen, immer gute Laune haben, jeden Tag die Welt retten und vor allem nie schwach sind.
Bullsh*t
Diese Menschen existieren nicht und diejenigen, von denen man es glaubt, sind keine Einhörner, die am Ende eines Regenbogens leben, sondern meistens haben sie alle einfach ein gemeinsames Problem: Schwäche zeigen. Hier ein Survival-Guide für dich und dein Umfeld, welcher helfen soll, Schwäche zeigen zu lernen und damit umzugehen.
#1 Tief durchatmen
Sich Schwächen einzugestehen und sie gar noch (vor anderen) zu zeigen ist keine Straftat. Niemand wird dich deswegen verurteilen, aufhören mit dir zu reden und dein Spiegelbild wird nicht sofort in tausend Stücke zerbrechen, weil du gerade super unperfekt bist.
Deine Angst, dass sich alle nur mehr an das eine Mal erinnern, bei dem du mal etwas nicht geschafft hast, ist unbegründet und am besten du denkst an die tausend anderen Male, in denen du stark, kraftvoll und ganz und gar nicht schwach warst.
#2 Gefühle zulassen
Das Leben ist wunderschön. Manchmal aber auch hart und anstrengend. An den meisten Tagen läuft alles wie geplant, aber in so vielen Momenten geht nahezu alles schief, was schief gehen kann. Das ist vollkommen normal, jedem Menschen geht es so und es ist in Ordnung, die in solchen Situationen entstehenden Gefühle zuzulassen. Menschen, denen es schwer fällt, Schwäche zu zeigen, haben auch meist ein Problem mit Gefühlen, vor allem wenn diese negativer Natur sind.
Zorn, Müdigkeit, Trauer, schlechte Laune – let it be und noch viel wichtiger let it go. Alles was du in dich hineinfrisst, wird eines Tages in irgendeiner Art wieder raus wollen. Es wird dich einholen – pinky promise.

#3 Schwäche akzeptieren
Weißt du wer dich am meisten verurteilen wird, wenn du Schwäche zeigst? Du selbst. Hilf dir am besten gleich selber und fang gar nicht damit an. Leichter gesagt als getan – eh klar. Immer gegen etwas anzukämpfen, was man nicht ändern kann, ist anstrengend. Sei mutig, springe über deinen Schatten und sei einfach mal schwach. Du wirst sehen, dass nichts Schlimmes passiert. Im Gegenteil: Ein Gefühl der Erleichterung wird dich überkommen, weil du dich nicht mehr verstellst.
#4 Hilfe annehmen
Du willst, dass es deinen Freunden und deiner Familie gut geht, deswegen bist du auch immer stark für sie und immer da, wenn dich jemand braucht. Ein Spiel, das du vermutlich niemals umgekehrt spielst. Attention! Das, was du jetzt lesen wirst, tut weh: Du kannst nicht immer alles alleine schaffen. Jeder Mensch braucht irgendwann die Hilfe eines anderen.
Meistens ist das “immer stark sein und nie Schwäche zeigen” gepaart mit “ich brauche nichts, von niemandem” und “ich muss mir immer selbst helfen”. Dieses Verhalten kann langfristige psychische Schäden nach sich ziehen, wenn man es nicht rechtzeitig behandelt. Den Punkt, an welchem es schon zu lange zu viel ist, übersieht man sehr schnell, vor allem wenn man niemanden an sich heran lässt.
Dein Umfeld möchte, dass es dir gut geht und deswegen möchte es dir helfen. Nimm die Hilfe an, denn sie kommt von Herzen. Im unwahrscheinlichen Fall, dass es das nicht möchte, oder dir gar vermittelt Schwäche zu zeigen wäre fehlerhaft, unbedingt hinterfragen, mit wem du dich umgibst.
Schwäche zu zeigen kann und muss man lernen, um nachhaltig gesund und glücklich zu sein.
Dieser Survival-Guide richtet sich nicht nur an alle, die Schwäche zeigen noch lernen müssen, sondern auch an alle, die es bereits können, aber in ihrem Umfeld Personen haben, für die Schwäche zeigen nicht auf der Tagesordnung steht. Schickt ihnen diese Zeilen, spendet motivierende Worte und bietet eure Hilfe an. Auch wenn du glaubst, diese Person, an die du gerade denkst, kommt gut alleine klar – möglicherweise braucht genau diese Person es vielleicht am meisten.
#highfive
euer RealTalk-Team